In der Zeit zwischen 1951 und 1974 verausgabte die Bundesrepublik Deutschland eine Umlaufmünze bzw. Kursmünze im Wert zu 5 Deutschen Mark aus 625er Silber. Wegen des Bundesadlers auf der Rückseite erhielt die Münze im Volksmund die Namen „Silberadler“ oder „Heiermann“. Es wurden 73 verschiedene Münzen in vier Prägeanstalten geprägt. Am 1. August 1975 wurde die Münze offiziell außer Kurs gesetzt und durch die ab 1975 verausgabte Kursmünze aus einer Kupfer-Nickel-Legierung ersetzt.

Einen Sammlerwert, der deutlich höher ist als der reine Umtausch- bzw. Silberwert, haben Stücke aus den 1950er Jahren in prägefrischer Qualität. Hervorzuheben ist das bei Sammlern beliebte Stück 1958 J mit einer Auflage von nur 60.000 Exemplaren. In der Hochpreisphase der 1990er Jahre wurde für ein derartiges Stück in Umlauferhaltung 2.000-2.500 DM gezahlt. Daher ist die Gefahr einer Fälschung oder Manipulation sehr groß. Es gibt manipulierte Stücke des Jahres 1958, bei denen der Prägebuchstabe „D“, „F“ oder „G“ in ein „J“ abgeändert wurde. Andererseits gibt es Stücke mit dem Prägebuchstaben „J“, die aus einem Stück der Jahre 1951, 1956, 1957, 1959 oder 1968 in ein 1958 manipuliert wurden. Daher ist noch heute beim Kauf oder Verkauf eines derartigen Stückes erhöhte Vorsicht geboten.

Einige Merkmale können bei der ersten Einschätzung zur Echtheit hilfreich sein. Das Stück 1958 J zeigt auf seiner Adlerseite drei leicht zu erkennende Merkmale:

1. An der linken zweiten Adlerschwinge von oben zeigt sich eine Perle am Perlkreis, an der rechts eine kleinere Perle haftet. Es sieht fast wie eine liegende „8“ aus.

2. An der linken zweiten Adlerschwinge von unten zeigt sich zwischen Perlkreis und Randstab eine weitere kleine Perle.

3. An der rechten dritten Adlerschwinge von oben zeigt sich im unteren Rand der Schwinge ein kleines Loch.

Mit einer guten Lupe sind diese Merkmale leicht zu erkennen. Es muss jedoch beachtet werden, dass diese drei Merkmale nur ein erstes Indiz sind, dass das Stück aus der hamburgischen Prägeanstalt stammt und Manipulationen aus einem 1958 D, F oder G vorerst ausgeschlossen werden können. Das Problem ist, dass bis 1972 derselbe Prägestempel der Adlerseite zur Prägung verwendet wurde und insbesondere die Merkmale 2 und 3 auf Münzen zwischen 1957 und 1972 mit dem Prägebuchstaben J zu finden sind. Beim Stück 1957 J können sogar alle drei Merkmale vorkommen! Nachfolgende Abbildungen zeigen die Rückseiten eines 1957 J und eines 1972 J.

1957 J

An der linken zweiten Adlerschwinge von unten zeigt sich zwischen Perlkreis und Randstab eine weitere kleine Perle.

An der rechten dritten Adlerschwinge von oben zeigt sich im unteren Rand der Schwinge ein kleines Loch.

1972 J

An der linken zweiten Adlerschwinge von unten zeigt sich zwischen Perlkreis und Randstab eine weitere kleine Perle.

An der rechten dritten Adlerschwinge von oben zeigt sich im unteren Rand der Schwinge ein kleines Loch.

Weitere hier nicht aufgeführte Merkmale der Wertseite und der Randschrift müssen berücksichtigt werden, um eine Echtheit bestätigen zu können. Daher verkaufe ich jedes echte Stück 1958 J ausschließlich mit einer VP-Expertise.